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Burgplatz Oberwittelsbach

Aichach, die „Wiege der Wittelsbacher“. In Oberwittelsbach hatte die Dynastie ihren Stammsitz, ihr verdanken die bayerischen Herzöge, Fürsten und Könige ihren Namen. Heute ist der Burgplatz ein wichtiger Erinnerungsorte an die frühen Wittelsbacher!

Die Burg Wittelsbach

Nach 1115 wurde der Stammsitz der Grafen von Scheyern auf die Burg in Oberwittelsbach verlegt, nach welcher sich Otto IV. von nun an benennen sollte. Die schon bestehende Burg wurde in insgesamt drei Phasen um- und ausgebaut. Die erste Burg befand sich etwa auf Höhe der heutigen Burgkirche und war mit Verteidigungswällen umgeben. In der zweiten Bauphase wurde dieser Bereich mit einer Steinmauer umgeben und zusätzlich ein ebenfalls steinernes Wohngebäude errichtet. Im Zuge der dritten Umgestaltung wurde die Burg um das Dreifache vergrößert und reichte bis in die heutige Ortsmitte des Dorfes Oberwittelsbach.

Das Ende der Burg Wittelsbach

Nachdem der Sohn des Pfalzgrafen Otto, ebenfalls Otto genannt, 1180 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa mit dem Herzogtum Bayern belehnt wurde, bewohnte sein jüngerer Bruder Otto weiterhin die Burg in Oberwittelsbach und behielt das Pfalzgrafenamt. Der letzte Pfalzgraf der Familie Wittelsbach war Otto VIII., ein Neffe des Herzogs. Dieser Otto VIII. ermordete 1208 den deutschen König Philipp von Schwaben in Bamberg (Bamberger Königsmord). Als Mordmotiv gilt persönliche Rache. 1209 wurde Otto VIII. als vogelfrei erklärt und in Oberndorf, nahe Kelheim, hingerichtet. Noch im selben Jahr ließ Herzog Ludwig I. die Burg in Oberwittelsbach schleifen und an ihrer statt eine Kirche erbauen, die bis heute besteht.

Der Burgplatz heute

1978-1980 fanden am Burgberg Ausgrabungen statt. In diesem Zuge konnten drei verschiedene Burganlagen mit verschiedenen Verteidigungsanlagen nachgewiesen werden. Heute sind auf dem Burgplatz noch die Burgkirche, vereinzelte Mauerreste und das Nationaldenkmal aus dem Jahr 1834 zu sehen.

Der Burgplatz ist seit 2020 Ausgangspunkt für einen Geschichtspfad, der in sechs Stationen die Geschichte der Wittelsbacher in ihrer Beziehung zu Oberwittelsbach, Unterwittelsbach und Aichach darstellt. Dieser alte Kirchweg verbindet die Burgkirche mit dem Wasserschloss in Unterwittelsbach. Am Burgplatz selbst erklärt in Infopfad den Besuchern, wie die Burg früher wohl mal ausgesehen hat, was bei den Ausgrabungen alles entdeckt wurde oder wie das Leben auf der Burg so war.

Die gotische Burgkirche ist aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten derzeit nicht zugänglich.