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Holzskulptur "Geschwister“ - Raffaela Reichelt, Stadtinfo

„Aus einem Holz geschnitzt - Im Kern verbunden und doch in verschiedene Richtungen wachsend.

So könnte man grob wohl die meisten Geschwisterbeziehungen umreißen. Bewusst wollte ich nicht zwei Kinder detaillegetreu abbilden, sondern habe meinen Blick auf die Beziehung gelegt. Die Gesichter sehen sich nicht an, sie scheinen in verschiedene Richtungen zu träumen und doch stehen sie in Beziehung zueinander, spürt man die Verbundenheit, das Beschützende der „Größeren zur Kleineren“, ahnt den Respekt und die Bewunderung des kleineren Geschwisterchens. Durch den Verzicht auf Mimik und Charakteristik kann der Betrachter den Figuren eigenes Leben einhauchen und wird sofort seine eigenen Geschwister/Kinder darin erkennen, so hoffe ich. Bei der Arbeit, dem Stamm die gewünschte Form abzugewinnen, musste ich immer wieder den Vergleich mit der Erziehungsarbeit in meinem Beruf ziehen. Behutsam vorzugehen, Schritt für Schritt. Nicht mit Gewalt und nicht zu viel auf einmal wollen. Es macht keinen Sinn, ja es geht gegen die Eigenart des Kindes, die fertige Vorstellung des Erwachsenen durchsetzen zu wollen.  Vielmehr sollte man ihm dabei helfen, die ureigene Form, die in ihm verborgen liegt, aus eigener Kraft herauszuarbeiten.“