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Kläranlage Aichach

Wasser ist eine wichtige Ressource, die es zu schützen gilt. Die Kläranlage Aichach widmet sich dieser Aufgabe und sorgt dafür, dass verunreinigtes Wasser wiederaufbereitet und dem Wasserkreislauf zurückgeführt wird.

In den letzten Jahren häufen sich in der Aichacher Kläranlage zunehmend Probleme mit Fremdstoffen, die nicht in das Abwasser gehören. Am häufigsten treten Probleme mit Feuchttüchern auf. Da diese nicht aus Papier, sondern Vliesstoffen bestehen, lösen sich Feuchttücher nicht auf und bilden lange „Zöpfe“. Diese verstopfen Pumpen und beschädigen die Anlage. Eine Folge davon ist, dass die Fremdstoffe wie Feuchttücher aufwändig aus den Anlagen entfernt werden müssen. Dieser Mehraufwand erzeugt hohe Zusatzkosten, die von der Kommune – und somit von uns allen! – getragen werden müssen. Ein weiteres Problem sind flüssige Abfälle: Über die Kanalisation entsorgte Medikamente, Farbreste o.ä. werden nicht vollständig aus dem Wasser geklärt und gelangen so wieder in den Wasserkreislauf.

Helfen Sie mit, Wasser zu schützen und das Abwassersystem in Aichach langfristig zu erhalten: Feste und flüssige Abfälle gehören nicht in das Abwasser!

Die Kläranlage in Aichach

Die Aichacher Kläranlage liegt direkt an der Paar beim Segelflugplatz. Auf dem 0,5 Hektar großen Gelände „Zum Flugplatz 17“ befinden sich ein Betriebsgebäude mit dem Prozessleitsystem, Labor und Büroräumen sowie zwei Maschinenhäuser für die mechanische Reinigung und die Schlammbehandlung. Zwei Blockheizkraftwerke, die mit Faulgas betrieben werden, liefern der Kläranlage einen Großteil der benötigten Energie.

Die Kläranlage wurde 2001 erweitert, optimiert und wird von einem Abwassermeister geleitet. Mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – mehreren Facharbeitern für Abwassertechnik und weiteren Facharbeitern – überwacht und prüft er die Anlagen und die Zusammensetzung des gereinigten Abwassers.

Die Kläranlage ist Teil der Stadtverwaltung Aichach und im Bauamt angesiedelt. Hier kümmern sich noch ein Verwaltungsangestellter und die Bauamtsleitung um die Erweiterung, den Unterhalt, um Neubauten und um die Optimierung des Kanalnetzes sowie der Kläranlage. Außerdem gehören die Themen Abwassergebühren, Planungen, Entwässerungsgenehmigungen, Industriekontrollen, Haushaltsmittel, Abwassergebühren, Gewässerunterhalt und Beratung zu den Aufgaben der Stadtentwässerung.


Mechanische und biologisch-chemische Reinigung

Bevor das städtische Abwasser in die Paar eingeleitet werden kann, muss es zunächst in der Kläranlage gründlich behandelt werden. Zunächst werden die groben Stoffe aus dem Abwasser entfernt, dann durchläuft das Abwasser den Sandfang. Hier setzt sich der vorhandener Sand ab. Im Vorklärbecken werden absetzbare Stoffe und Verunreinigungen zurückgehalten, im Belebungsbecken werden biologische Verunreinigungen durch Mikroorganismen abgebaut. Durch chemische Prozesse werden die Phosphorverbindung herausgereinigt. Das gereinigte Abwasser fließt dann in die Paar.

Schlammbehandlung

Der übrigbleibende Klärschlamm wird in Faulbehältern weiterbehandelt, entwässert und als Feststoff entsorgt. In den 2250 m³ großem Faulbehälter wird Faulgas produziert, das dann von zwei Blockheizkraftwerken in Strom und Abwärme umgewandelt wird. So kann ein großer Teil des Energiebedarfs durch die Anlage selbst gedeckt werden.

Labor

Die Labormitarbeiterin analysiert die Abwasserzusammensetzung auf organische und anorganische Inhaltsstoffe. Die Schlämme werden auf Trockensubstanz bzw. Wassergehalt und mineralische Inhaltsstoffe überprüft. Anhand der mikroskopischen Bilder kann man feststellen, wie stabil der Belebtschlamm ist. Weiterhin werden Proben von Industrieabwässern analysiert.

Prozessleitsystem

Alle wichtigen Anlagenteile wie Räumer, Pumpen, Schieber oder Onlinemesssonden werden elektronisch überwacht, gesteuert und geregelt. Anhand der Laborergebnisse, Tagesgraphiken, Tagesbelastungen, Wetterbedingungen, Jahreszeiten, erreichten Grenzwerte oder anderer Besonderheiten werden jeden Tag die Anlagenteile neu geregelt. Dazu müssen viele Punkte und Parameter verglichen werden.

Kanalnetz

Die Gemeinden Sielenbach und Obergriesbach leiten ebenfalls ihr Abwasser zur Kläranlage Aichach. Ca. 3,5 Millionen Kubikmeter Abwasser aus den Haushalten und Gewerbebetrieben sowie Regenwasser werden pro Jahr über das 150 km lange Kanalnetz zur Kläranlage geleitet und dort gereinigt. Regenwasser und verschmutztes Abwasser fließen dabei zusammen zur Kläranlage.

Zum Kanalnetz gehören über 3500 Schachtbauwerke und 41 Sonderbauwerke, die zum Teil unterirdisch liegen. Alle Sonderbauwerke zusammen haben ein Speichervolumen von etwa 17.200 Kubikmetern. Jedes verfügt über zwei Pumpen, mehrere Schieber und Einrichtungen zur Beckenreinigung. Diese Anlagen müssen regelmäßig kontrolliert, überprüft, gewartet, gereinigt und repariert werden. Nach jedem Regen werden die Sonderbauwerke auf ihre Funktion überprüft.